von Dr. Michael Braedt: Seit rund 30 Jahren existiert die Selimiye-Gemeinde in Langenhagen – früher an der Bahnhofstraße, jetzt neu an der Konrad-Kellner-Str. 108, wo auch der Bau einer Moschee vorgesehen ist – ein entsprechender Bauantrag hat alle bauaufsichtlichen Hürden problemlos genommen. Kinder- und Jugendbetreuung, Sozialarbeit, Straßenfest und regelmäßige Blutspendetermine, so kennt die Langenhagener Bevölkerung die Gemeinde seit vielen Jahren.

„Parallelgesellschaft, Verstoß gegen die „deutsche Wertegemeinschaft“, ja selbst Parallelen vom verbrecherischen IS und Al Kaida zum Islam zu ziehen, sind sich AFD und auch Wähleralternative für Langenhagen nicht zu schade.

Nach dem Motto „Nicht übereinander, sondern miteinander reden“, lud Bürgermeister Heuer in Abstimmung mit der Selimiye-Gemeinde zu einem Gesprächsaustausch am 08.02.2017 in ihr Gemeindezentrum ein. Alle Ratsparteien folgten der Einladung, dazu noch einige interessierte Bürgerinnen und Bürger. Mit Cay und einem kleinen Imbiss wurden die Gäste verköstigt. Die Vorsitzenden Mustafa Ünsel und Esma Yatakci stellen ihre Gemeinde vor: „Unsere Gemeinde ist immer ein offenes Haus - kommen Sie vorbei, wir freuen uns“  so der Wunsch der Gemeinde nach noch näherem Kontakt mit der Langenhagener Bevölkerung.

Die AfD, insbesondere Ratsherr Hoffmann, versuchten mit aus dem Zusammenhang gerissenen Facebook-Posts weiterhin die Linie IS = Islam insgesamt zu ziehen, was mich als Vertreter der LINKEn Ratsfrau Felicitas dazu veranlasste - neben einer scharfen Zurückweisung der AfD-Hetze - auch darauf hinzuweisen, dass nachweislich der IS durch deutsche Waffenimporte nach Saudi-Arabien zumindest indirekt gefördert werde.

Die anderen Parteien kritisierten ebenfalls die Ausgrenzungsversuche der AfD gegen Andersdenkende, so dass „Rechts-außen“ sehr isoliert blieb. Die große Mehrheit der Anwesenden wünscht auch zukünftig einen engeren Kontakt mit den Menschen der Selimiye-Gemeinde. Ein hoffnungsvolles Signal!