Ich fass‘ es nicht, schon sind 4 Tage auf der Piste vorbei - die Hälfte also schon wieder rum! Heute Vormittag waren wir übrigens mit Emil verabredet. Eigentlich sind wir ja mit unserem skifahrerischen Können durchaus zufrieden, doch frau kann ja nie genug dazu lernen und daher stand heute Skischule auf dem Programm.

Ach, zum „wir“: Diesmal bin ich nicht allein unterwegs, sondern mit einer Freundin, die seit 15 Jahren nicht mehr auf den Skiern gestanden hat. Und? Sie kam Sonntagmittag an, stellte sich auf die Ski und fuhr los, als hätte sie den  Abend vorher erst abgeschnallt. Aber trotzdem, ein bisschen Schulung kann nicht schaden. Und Emil war echt klasse!  Stolze 66 Jahre alt, jede Menge Falten im Gesicht, drahtig und fit wie ein Turnschuh. Kein Wunder, wenn mann neben der Skischule in der Wintersaison auch so rund 40 geführte Skibergtouren und in der Sommersaison unzählige Wanderführungen macht. 2 Stunden hatten wir gebucht, 2,5 Stunden ist er mit uns gefahren, ich hatte den Eindruck, er hatte auch Spaß dabei. Vielleicht auch deshalb, weil manchmal der erste Eindruck täuscht.  Als er uns nämlich anbot, wir könnten ja mal die blaue (= sehr leichte) Talabfahrt machen und ich die Nase rümpfte „Och, die ist doch langweilig!“ muss er wohl gedacht haben, dass er es mit den beiden doch nicht mehr sooo taufrischen und auch nicht mit Idealgewicht gesegneten Mädels nicht so leicht haben. Doch dann haben wir ihn wohl überzeugt: Neben einigen roten (= mittelschwer) sind wir dann mit ihm gemeinsam auch 3 schwarze (= schwere) Pisten gefahren und er war sichtlich angetan. Trotzdem hatte er natürlich noch viele nützliche Tipps für uns und die Erkenntnis ist gefestigt, nicht nur politische Schulungen sondern auch sportliche sind sehr nützlich.

Nett wurde es dann auch noch mal an der Mittelstation der Seilbahn, der Gerschliaalm. Dort wurden zum Valentinstag Schokomarienkäfer an die Fahrgäste verteilt. Ein Service, der gewiss nicht notwendig, aber sehr nett war.
Eine weitere Erkenntnis will ich hier festhalten. Heute Morgen habe ich in der Zeitung gelesen, dass das gesamte Skigebiet, die Lift- und Seilbahnanlagen, Hütten und Hotel auch der Gemeinde Engelberg gehören. Allerdings nicht allein, sondern gemeinsam mit rund 200 bis 300 mittleren bis kleinen AnteilseignerInnen. Ich blicke die Strukturen logischerweise noch nicht bis ins letzte, so transparent ist die Angelegenheit nun auch wieder nicht. Es kommt mir aber auf den ersten Blick durchaus als ein nachahmenswertes Modell vor. Sicher nicht wie hier in einer Aktiengesellschaft, sondern als Genossenschaft, aber es sieht so aus, als würde es sehr gut funktionieren. Die Gemeinde Engelberg ist keine arme Gemeinde. Ich werde mal sehen, ob ich da nicht noch mehr herausfinde.