Nicht erst seit heute leide ich unter "marokkanischem" Reisefieber. Schlimm, der Reisetermin ist nämlich noch ganze lange sieben Tage von mir entfernt. Meine Gedanken drehen sich um Schlafsack und Isomatte, Übernachtungssituationen in Berberzelten, ungewohnte Toilettensituationen und Ahnungslosigkeit a la „wie benehme ich mich in einem öffentlichen Bad in Marokko richtig“. Aber ich bin optimistisch, ich glaube ich habe mir die richtige Reisebegleitung ausgesucht. Ich habe Martin als Reisecoach der „anderen Art“ auf einer Skihütte kennen und schätzen gelernt und bin nun sehr sehr gespannt.

Eine Passage seines letzten Briefings hat mir sehr gefallen und ich möchte ihn hier zitieren, weil seine Zeilen so klar macht, was an dieser Reise anders wird: „das wird eine selbsterfahrungsreise, auf der wir euch erstmal alles wegnehmen, vor allem die netten hygieneinseln, von denen touristen normalerweise schwärmen, um in ihrem nach polsterreiniger duftenden sprinterbus mit getönten scheiben und klimaanlage von event zu event auf wolke sieben daherzufliegen … wenn ihr lernen möchtet, wie man den marktcheckern nicht aus dem weg zu gehen lernt, sie fluchtartig abzuhängen versucht oder einfach nur peinlich lächelnd und bewußt langsam von dannen zieht... bei uns könnt ihr lernen, auf diese zeitgenossen selbstsicher zuzugehen und spass mit ihnen zu haben, vielleicht was zu kaufen wahrscheinlich aber nicht. aber beide behalten ihre würde und so haben wir ein klassisches win/win. Wir haben unsere triftigen gründe dafür, warum wir euch auf abwege führen. die alte kruste muß runter, das verbissene anspruchsdenken und meinen "haben zu müssen", … wir bieten euch die einmalige chance an, in einer völlig fremden welt nicht als zaungäste zu belästigen, sondern fern jeglichem voyerismus für die zeit unseres dortseins, die lebensgewohnheiten zu teilen, die dort  alte tradition haben.“ 
In meinem Zimmer stehen Rucksäcke bereit, daneben in einer Kiste die gesammelten Werke, die es so braucht, wenn frau eine Reise macht, auf der wenig Gepäck – dafür aber Kleidung sowohl für die Wüste wie für den kalten Hohen Atlas - eine wichtige Voraussetzung sind. Über Taschenlampe, Reiseführer, Blasenpflaster bis hin zum Ladegerät für die Kamera läppert es sich ziemlich zusammen. 
Da das Schlepptop – nicht nur aus Platzgründen - zu Hause bleibt, greife ich diesmal ganz ungewohnt zurück auf bewährtes Reisetagebuch schreiben, ganz altmodisch mit der Hand. ... und ich habe es auch geschafft, dieses Reisetagebuch für diesen Blog aufzuarbeiten.

(Leider gibt es Amacatravel inzwischen nicht mehr)